Von Jennifer Rasch, 8. März 2022

Frauen habt Mut zum Risiko – wer nicht wagt, der nicht gewinnt

Warum Frauen weniger investieren als Männer und was man dagegen tun kann

Wenn ich in meinem Freundinnenkreis herumfrage, ist es ziemlich offensichtlich: etwa 95% meiner Freundinnen haben noch nie eine Geldanlage getätigt oder sich überhaupt ernsthafter mit dem Thema beschäftigt. Ihre Partner hingegen schon, viele Ehemänner haben schonmal eine Kryptowährung oder einen ETF gekauft: nicht unbedingt mit bahnbrechendem Erfolg, aber zumindest haben sie erste Erfahrungen damit gesammelt.

Warum ist das so?

Die Antworten sind oft ähnlich - Geldanlagen wie Aktien gelten als risikoreich und viele Frauen haben Angst, das “Spiel” zu verlieren. Mehr als das: Geld anzulegen ist in Deutschland zum großen Teil als reine Spekulation verpönt und gilt als unseriös. Und während Männer scheinbar kein so großes Problem damit haben, es trotzdem zu versuchen, schrecken Frauen zurück. Es erscheint ihnen zu kompliziert, zu unsicher. Gerade in Zeiten der Nullzinspolitik der Banken und einer immer unsicherer werdenden Altersvorsorge ist private Vorsorge (bspw. durch Investment) jedoch extrem wichtig. Ein weiteres Argument gegen das Investieren, das oft genannt wird, ist, dass nicht genug Geld da ist, um es mal so eben irgendwo anzulegen. Diese Gründe benennt auch die Studie von BNY Mellon:

Frauen investieren ihr Geld weniger wegen der Einkommenshürde, dem Mythos von risikoreichen Investitionen und aus mangelndem Selbstvertrauen.

Dabei könnten wir zusammen soviel erreichen: BNY Mellon schätzt, wenn Frauen im gleichen Masse investieren würden wie Männer, gäbe es weltweit 3,2 Billionen (3 200 000 000 000) USD, die für Investitionen zur Verfügung ständen und 1,9 Billionen (1 900 000 000 000) USD davon für verantwortungsbewusste Investitionen. Die BNY Mellon Studie kommt zu dem Schluss, dass diese stärkere Teilhabe nicht nur enorme Auswirkungen auf das Leben von Frauen haben könnte, sondern auch auf die Welt insgesamt, da Frauen eher in fuer sie wichtige Dinge investieren, wie etwa Umweltschutz.

Wie also gehen wir die oben genannten Gründe an?

Die Einkommenshürde ist traurige Realität, durch zahlreiche Studien belegt. Allerdings wird die Einstiegshürde ins Investment von Laien oft unterschätzt. Ein simpler ETF oder Fondssparplan beginnt bereits teils ab 100 EUR im Monat und kann ein guter Startpunkt sein.

Der Mythos Aktie als risikoreiche Investition: Keine Frage, es gibt am Aktienmarkt Risiken. Niemals sollte man Geld anlegen, auf das man nicht längere Zeit verzichten kann. Nur so kann man sicherstellen, dass man nicht gezwungen ist, zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu verkaufen. Dennoch wird oft die Tatsache unterschätzt, dass eine Aktie im eigentlichen Sinne ein Sachwert ist. Man kauft einen Teil einer Firma, die einen Wert schafft. Und: Durch eine gute Diversifikation kann man sein Risiko begrenzen.

Mangelndes Selbstvertrauen kann man durch Information bekämpfen.

Frauen, informiert euch, tut euch zusammen, tauscht euch aus, belest euch und fällt eure eigenen Entscheidungen!

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