Von Henrike Hein, 28. Januar 2023
Viele schwören auf ETFs und hoffen, mit diesen ihr Geld auch nachhaltig anlegen zu können. ETFs werben mit verheißungsvollen Anhängseln wie „ESG Screened“ („ESG-geprüft“). Aber ist auch drin was drauf steht?
ETFs (engl. Abkürzung für Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Fonds, die bestimmte Indizes, wie den Deutschen Aktienindex (DAX) oder den Dow Jones passiv nachbilden. Ändert sich der Index, ändert sich auch automatisch die Zusammensetzung des Fonds, ohne dass bspw. ein Fondsmanager irgendetwas tun muss. Durch den Automatismus sind ETFs bezüglich ihrer Jahresgebühr deutlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds. Inzwischen gibt es viele ETFs, die sich zudem auf bestimmte Themen wie auch z. B. Nachhaltigkeit spezialisieren.
Es gibt folgendes zu beachten:
Schuld daran ist das sogenannte Best-in-Class-Prinzip, nach dem Unternehmen ausgewählt werden, die in ihrer Branche als am nachhaltigsten gelten. Branchen werden dabei jedoch nicht kategorisch ausgeschlossen. So befinden sich bspw. in einem „Low Carbon“-ETF Unternehmen wie Amazon, Nestlé oder Facebook. Diese Dienstleistungs- bzw. Tech-Firmen haben zwar einen geringeren CO2-Ausstoß als ihre Konkurrenten derselben Branche, entsprechen aber vermutlich nicht den Nachhaltigkeitsansprüchen der meisten Anleger:innen. Der Dow Jones Sustainability Index und einige weitere Nachhaltigkeitsfonds investieren bspw. in BP, die mit ihrer explodierten Ölplattform Deepwater Horizon eine riesige Umweltkatastrophe ausgelöst haben. Nur weil ein ETF mit einem vielversprechenden grünen Namen wirbt, heißt das also noch lange nicht, dass in nachhaltig operierende Unternehmen investiert wird oder diese ein grünes Geschäftsmodell haben.
Wenn du prüfen willst, ob deine ETFs wirklich nachhaltig sind, empfehlen wir die Seite Faire-Fonds. Auch wir nutzen die Seite der NGOs Facing Finance und Urgewald als Datenquelle für unsere nachhaltigen Geldanlagen.
Du möchtest mehr über die Risiken und Chancen von Aktien erfahren, dann hilft dir der Blog post „Sind Investitionen in Aktien sicher?“ weiter.